Aufstellung wie von selbst, versprechen die Anbieter. Dennoch ist so einiges zu beachten.
Sie haben beim Discounter einen Quick-Up-Pool gekauft? Der kann Ihnen viel Freude machen – wenn Sie einige grundlegende Tipps beachten. Die Wahl des Platzes, die Aufstellung und die Pflege. Haben Sie den Platz schon ausgewählt? Mit möglichst viel Sonne den ganzen Tag? Ein paar Stunden sind in unseren Breitengraden nicht genug um eine angenehme Temperatur zu schaffen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie einen genügenden Abstand zu Bäumen einhalten. Blätter nach einem Gewittersturm oder Raupen, die sich aus der Krone in den Pool fallen lassen, können das Wasser trüben. Denken Sie daran, dass Sie für Unfälle haftbar sind. Achten Sie darauf, dass unbeaufsichtigte Kinder nicht im und am Pool spielen können. Zu schnell ist da ein Unfall passiert. Arbeiten im Garten Nachdem Sie die Stelle im Garten ausgesucht und das meist beigefügte Aufbauvideo angeschaut haben, geht es an die Vorbereitung des Untergrundes. Der muss absolut eben sein. Die relativ dünne Aussenhaut aus Plastik mit einem Luftring obendrauf enthält mehrere tausend Liter Wasser. Das sind mehrere Tonnen Gewicht. Der Pool stabilisiert sich selbst. Aber nur, wenn der Untergrund eben ist. Bei einem auch noch so geringen Gefälle kann sich Ihr Pool langsam in Bewegung setzen und umkippen. Sie können sich leicht vorstellen, wieviel Verwüstung 22.000 Liter Wasser hinterlassen werden. Also noch einmal auf in den Baumarkt und eine Richtlatte, eine Wasserwaage und jede Menge Sand kaufen. Der Sand ist sowieso nötig, um alles, was den Pool beschädigen könnte, abzudecken. Steine, Wurzeln und Pflanzen können sich im Laufe der Zeit von außen in den Boden bohren und stellen nicht nur eine Verletzungsgefahr für Sie dar, sondern können die Plastikhaut beschädigen. Aufstellen des Pools Zunächst breiten Sie eine Unterlegplane an der vorbereiteten Stelle aus. Sie schützt die Unterseite Ihres neuen Pools. Dann falten Sie den Swimming-Pool auseinander. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Unterseite wirklich unten liegt. Auf der einen Seite befinden sich die Filteranschlüsse, auf der anderen Seite das Ablaufventil. Achten Sie darauf, dass die Anschlüsse günstig zum Filter liegen, ein späteres Drehen oder Bewegen des Pools ist nicht mehr möglich. Dannn heisst es „Wasser marsch“. Wenn der Boden bedeckt ist, sollten Sie alle Falten nach außen wegziehen. Eine Falte ist eine mögliche Schadenstelle. Es ist ein mühseliges Unterfangen, gerade bei größeren Pools. Rechnen Sie einen ganzen Tag zum Füllen. Mit einem Feuerwehrschlauch und Wasser aus dem Hydranten geht es natürlich schneller. Poolwasser mit Trinkwasserqualität? Ihr Badespaß hat nach dem Befüllen Trinkwasserqualität. Und so muss es auch den Sommer über bleiben. Dreck, Pollen, Insekten, Vogelhinterlassenschaften und Verunreinigungen wie Haare, Hautschuppen und Schweiß durch die Schwimmer selbst sammeln sich im Schwimmbadwasser an. Sie kommen um eine regelmäßige Kontrolle und Pflege Ihres Wassers nicht herum. Ein Teil davon ist mechanisch. Mit Kescher und Bodensauger entfernen Sie täglich die größten Fremdkörper. Ein Oberflächenabsauger (Skimmer) nutzt die Adhäsion des Wassers und zieht Fremdkörper von der Oberfläche in den Filter. Die Umwälzpumpe drückt ständig Wasser durch den Kartuschenfilter, damit es von Schwebeteilen gereinigt wird. Keimen und den lästigen Algen können Sie nur durch Zusätze beikommen. Da ist zunächst der PH-Wert, der die Wasserqualität mitbestimmt und auch die Wirkung von zugefügtem Chlor beeinflusst. Dieser Wert wird mit Teststreifen ermittelt und sollte bei 7 – 7,4 liegen. Dann ist das Wasser „neutral“. Um den Wert zu erreichen, gibt es PH-Senker und PH-Heber auf dem Markt. Ein anderer Teststreifen ermittelt den Chlorgehalt. Zwar werden heute auch andere Mittel zur Desinfektion angeboten, Chlor ist jedoch das preiswerteste Mittel. Chlor ist gesundheitsschädlich und muss deshalb genau dosiert werden. In Deutschland gilt ein Chlor-Wert von 2 als optimal. Im Handel sind Kombi-Tabletten zu kaufen, die sich in einem Dosierschwimmer langsam auflösen. Oft enthalten die Tabletten neben Chlor auch noch ein Algizid, ein Flockungsmittel, das die kleinsten Schwebeteilchen miteinander verbindet, so dass sie vom Filter aufgenommen werden können und einen blauen Farbstoff. Wenn auch blaues Poolwasser nicht Jedermanns Geschmack ist, so vereinfacht die Tablette die Dosierung doch erheblich. Kosten Selten liegt der Wasserpreis über 2 Euro pro Kubikmeter. Leider sind die Abwasserkosten in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Damit kostet die Poolfüllung schon einmal leicht 200 Euro oder mehr. Ihr Wasserversorger kann Ihnen den genauen Preis mitteilen. Durch Spielen und Verdunstung geht etwas Wasser verloren. Spätestens nach acht Wochen sollten Sie einen Teil des Wassers wechseln. Die Umwälz- und Filterpumpe sollte Ihr Poolwasser am Tag 2 – 3 Mal umwälzen. Sie sollte durchgängig laufen, mindestens aber 12 Stunden am Tag. Durchscnittlich haben die Pumpen eine Leistung von 150 – 200 Watt, verbauchen also in 10 Stunden zwischen 1,5 und 2 Kilowatt. Den Preis je Kilowattstunde nennt Ihnen Ihr Energieversorger. Die Filterkartuschen sollten einmal wöchentlich (bei schönem Wetter und starkem Badebetrieb häufiger) ausgewascheen werden. Spätestens nach vier Wochen müssen Sie diese gegen einen neuen Filter austauschen. Die Kartuschen und die chemischen Zusätze können Sie günstig auf den Online-Marktplätzen bekommen. Achten Sie aber bei der Chemie auf Qualität. Für diesen Block sollten Sie monatlich zwischen 10 und 20 Euro je nach Poolgröße kalkulieren. Zum Schluss bleibt noch Ihr eigener Aufwand. Mit dem Kescher größere Fremdkörper von der Oberfläche entfernen, mit dem Bodensauger den Poolboden reinigen, Skimmer und Vorfilter ausspülen, Kartuschenfilter wechseln – 30 bis 60 Minuten müssen Sie täglich investieren. Teurer und aufwändiger als eine Saisonkarte fürs städtische Freibad ist Ihr eigener Pool bestimmt. Aber die Flexibilität, Spontanität und Freude am sommerlichen Badevergnügen wiegt das alles wieder auf. Viel Spaß an Ihrem Quick-Up-Pool.
Foto © Karl-Josef Schäfer, 2008
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